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Demo "Stop Kohle" am 24.Juni
Zwei Tage vor der ersten Sitzung der Kohle-Kommission haben mehrere Tausend Menschen in Berlin für einen schnellen Kohleausstieg demonstriert. Unter dem Motto "Stop Kohle – Deine Hände für den Klimaschutz" forderten sie von der Bundesregierung unter anderem einen gesetzlichen Ausstiegsfahrplan für Kohlekraftwerke und -tagebaue, mit dem die nationalen Klimaziele und das Pariser Klimaabkommen eingehalten werden.
"Wir wollen verhindern, dass die Wetterextreme zunehmen, dass die Wüsten wachsen, dass Polkappen schmelzen, dass ganze Länder überflutet werden und dass die Ernährungskrisen noch größer werden. Wir sind hier, weil es um den konsequenten Schutz des Klimas gehen muss", betonte Michael Müller, Bundesvorsitzender der NaturFreunde Deutschlands, in seiner Rede zur Abschlusskundgebung.
"Wir sind nicht hier, weil die Kohle-Kommission scheitern soll", so Müller weiter. Dafür sei die Menschheitsfrage Klimawandel viel zu wichtig. "Wir sind hier, weil wir keine Kohle-Kommission wollen, die zum Interessenpoker um die Kohle wird. Wir verlangen, dass bis zur nächsten UN-Klimakonferenz im polnischen Katowice der Fahrplan für den schnellen Kohleausstieg feststeht."
Um ihre Forderung sichtbar zu machen, drückten Aktivisten ihre schwarz bemalten Hände auf ein riesiges Transparent. Tausende Hände hatten eine Botschaft: Stop Kohle!
Ein NaturFreunde-Transparent, hinter dem sich zahlreiche Demonstranten versammelten, forderte das Abschalten der Kohlekraftwerke. Gemeinsam mit der Naturfreundejugend hatten die NaturFreunde zudem Schilder mit der Botschaft "Klimaschutz statt Kohleschmutz" verteilt und an ihrem Infostand über NaturFreunde-Positionen zum Kohleausstieg informiert. Uwe Hiksch aus dem NaturFreunde-Bundesvorstand hatte die Demonstration für das "Stop-Kohle!"-Bündnis angemeldet.
Das Bündnis, in dessen Trägerkreis sich Greenpeace, BUND, Campact und die NaturFreunde Deutschlands engagieren, fordert zudem ein Sofortprogramm zur Einhaltung des Klimaziels 2020. Dafür müssen die Kohlendioxid-Emissionen der Kohlekraftwerke zusätzlich um rund 100 Millionen Tonnen sinken. Die Bündnisforderungen im Wortlaut finden Sie hier.
Michael Müller: "Es muss endlich Schluss sein mit halbherzigem Handeln, mit folgenlosen Beschlüssen und unanständiger Interessenpolitik. Wir haben nicht mehr viel Zeit, eine Klimakatastrophe zu verhindern. Deshalb brauchen wir den schnellen Ausstieg aus der Kohleförderung. Wir müssen zeigen, dass wir die wissenschaftlichen Erkenntnisse endlich ernst nehmen."