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20.08.2018
Kategorie: Info

Klimagespräch in Lychen: Kohlendioxid und Klimawandel


© Rebecca Büttner

In diesem Frühjahr und Frühsommer hatten wir in Deutschland und darüber hinaus mit ungewöhnlichen Witterungsbedingungen zu kämpfen. Zuerst traten heftige Stürme auf, die erhebliche Schäden verursachten. Auch wir in Lychen mussten tatenlos zusehen, wie Teile unseres Stadtwaldes vernichtet wurden. In anderen Gebieten waren noch weitaus größere Schäden zu vermelden.


Danach veränderten sich die Witterungsbedingungen drastisch. Während im Nordosten Deutschlands zwischen Ende April und Mitte Juni nur vereinzelt wenige Regentropfen fielen, wurden die westlichen und südlichen Bundesländer fast täglich von Gewittern, Stürmen und Starkregen heimgesucht, die weit über das normale Maß früherer Jahre hinausgingen.


Für uns Naturfreunde war es offensichtlich, dass der Klimawandel für diese Wetterkapriolen ursächlich sein musste. Um die Zweifler und Ignoranten zu überzeugen, kamen wir auf die Idee, Dr. Ulf Rassmann zu einem Vortrag zu diesem Thema einzuladen. Erfreulicherweise sagte er sofort zu und so luden wir die interessierte Bevölkerung zu dem Vortrag mit Dr. Rassmann am 8. Juni in Lychen ein.


Trotz des schönen Wetters kamen etwa 30 Besucher. Dr. Rassmann verstand es, die außerordentlich komplexen Vorgänge, die die Erwärmung der Erdoberfläche und damit den Klimawandel verursachen, verständlich und auch für Laien nachvollziehbar darzulegen. In zahlreichen Schaubildern verdeutlichte er die Prozesse, die insbesondere durch den verstärkten Anteil von Kohlendioxid in der Atmosphäre verursacht sind. Besonders nachdenklich stimmten die Zuhörerschaft die Ausführungen zum Rückgang der Gletscher, zur Abnahme der Eisschichten an den beiden Erdpolen sowie zum Auftauen der bisherigen Permafrostgebiete und die sich daraus ergebenden negativen Folgen.


Besonders erfreulich war, dass Dr. Rassmann bereits während des Vortrags immer wieder Fragen der Zuhörer beantwortete und sich nach dem Ende des Vortrags noch annähernd eine Stunde Zeit nahm, weitere Fragen zu beantworten.


Als die Teilnehmer den Vortragssaal verließen, sah man viele betretene und nachdenkliche Gesichter. Es war jedem klar geworden, dass die Menschheit für diese Entwicklung verantwortlich ist und dass es einer umfassenden und weltweit abgestimmten Strategie bedarf, um den Schaden in noch vertretbaren Grenzen zu halten. Es wurde auch deutlich, dass es hierzu zwar viele schöne Papiere und Protokolle gibt, dass sich aber die Länder an die vorgegebenen Ziele nicht halten.


Leider hält sich auch die Bundesrepublik nicht daran. Es ist nicht zu wünschen, dass die Schäden noch größer werden müssen, bevor die Entscheidungsträger in Politik, Gesellschaft und Wirtschaft ihr Handeln entsprechend ausrichten.



Alois Maier