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22.10.2018
Kategorie: Info

Müll ohne Ende


Gruppenbild; Beginn der Kanutour

© Johannes Schnee

© Johannes Schnee

 

Nach Bekanntwerden der Existenz einer gewaltigen illegalen Mülldeponie auf dem Gelände der ehemaligen Kabelwerke in der Fürstenwalder Langewahler Straße lud am 4. Mai 2018 der Stadtverband von Bündnis 90/Die Grünen gemeinsam mit dem BFZ – Bündnis Fürstenwalder Zukunft – zur  öffentlichen Informations- und Diskussionsveranstaltung ein. Zu Gast waren Benjamin Raschke, Mitglied des Landtages Brandenburg und Michael Billig, ein Umweltjournalist und Experte für Müllfrevel. Und natürlich nahmen auch wir Fürstenwalder NaturFreundInnen teil.

Tausende Tonnen Asbest, Autoreifen, PVC, Altöl, Bitumen und Sperrmüll lagern auf dem ehemaligen Betriebsgelände; die gezeigten Aufnahmen erzeugten einiges Entsetzen bei den Anwesenden. Das Öl der dort gelagerten morschen Ölfässer, ist inzwischen abgepumpt worden, auch die Fässer sind entfernt worden, heißt es. Auf die Frage, wohin alles verbracht wurde, konnte bis vor kurzem keine Antwort erhalten werden. Das Gelände ist landseitig schwer zugänglich und von der Spreeseite, an der es sich befindet, nicht einzusehen; wahrscheinlich war der Bevölkerung deshalb bislang nichts darüber bekannt. Vermutlich verdienten Müllbarone mit dieser illegalen Entsorgung ziemlich viel Geld; Auflagen dagegen wurden ignoriert; am Ende stand die Insolvenz.

Der Stadtverband der Fürstenwalder Bündnisgrünen lud nun am 22. September zu einer Kajaktour auf der Spree Richtung Osten ein, einer Strecke, die vom Wassertourismus fast vergessen wurde. Ziel war es, auf den „Erholungswert des Spreeufers und die Notwendigkeit, es zu schützen, aufmerksam zu machen“. Daran haben wir Fürstenwalder NaturFreundInnen uns gern beteiligt. Die Tour ging durch die Fürstenwalder Schleuse, vorbei an Treidelbrücke, Jagdschloss, Baumwollspinnerei, Mischfutterwerk, ehemaligem Kabelwerk, am „Palast“ von EON-Edis und vielen zum Teil desolaten Brücken – eine sehenswerte Strecke. Der Müllfrevel wird inzwischen von der herbstlichen Natur verdeckt, aber nicht dauerhaft. Wir müssen dafür sorgen, dass wir ihn weder hier noch anderswo unseren Kindern und Enkel überlassen. Daher denke ich, dieses - die ganze Welt betreffende – Thema sollten sich alle NaturFreunde*innen dringend als ganz wichtige Aufgabe auf ihre Agenda schreiben: Stoppt die Müllflut!

Inge Pupke, NaturFreunde Fürstenwalde/Spreeland

Video über die Deponien in Fürstenwalde

 

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